Kashmir

Von Prem Kavi

Auf dem ehemaligen Schrottplatz-Gelände neben der Stuttgarter Wagenhalle sehen wir ein Loch in der Erde. Wonach dort gegraben wird, bleibt lange unklar. Eine Ausgrabungsstätte, eine Tunnel-Baustelle, sind Schatzsucher am Werk? Dann taucht Jimmy Page auf, beginnt auf seiner E-Gitarre das Hypnotic-Riff aus „Kashmir“ zu spielen und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Ein Regisseur versucht die „ultimative Wirklichkeit“ auf Film zu bannen, ein Archäologe taucht auf um seltene Kulturschätze zu bergen, die Drogenmafia wird nervös und dann wird auf der Baustelle auch noch eine Mineralwasserader angebohrt.

Kashmir ist eine Mischung aus Land-Art-Performance, Open-Air-Sommertheater und Rock-Oper von O-Team gemeinsam mit arte moloke

 

Premiere: Juli 2013

mit: Monik Hölzl, Folkert Dücker Frank Deesz, Andrej Kritenko, Markus Birkle & Band und TänzerInnen von arte moloke

Text: Alexej Schipenko, Regie: Samuel Hof, Bühne: Nina Malotta, Kostüme: Tine Werner, Musik: Markus Birkle, Video: Pedro Pinto-Wüst, Technik: Roman Scheffner, Produktionsleitung/Grafik: Markus Niessner

Gefördert durch die Stadt Stuttgart und den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg

mit freundlicher Unterstützung von Karle Recycling

Presse:

Stuttgarter Nachrichten, 19.08.2013
Schräge Wahrheitssucher

Faszinierendes Szenario: Auf dem ehemaligen Schrottplatz-Gelände bei den Stuttgarter Wagenhallen blicken die Zuschauer von einer voll besetzten Tribüne auf ein von Baukränen und Schotterbergen umrahmtes, weites Betonfeld - ein surrealistisches Ambiente, wie von David Lynch erfunden. Hier prallen harte Bilder des Ab- und Umbruchs auf Erinnerungen an selige Hippie-Zeiten, die in farbigen Rauchnestern zerfließen.

Mehr…

„Kashmir“ nennt die Gruppe 0- Team ihre aufwendige, szenisch wie musikalisch bestechende Verbindung aus Performance, Theater, Tanz und Rockspektakel, stimmig inszeniert von Samuel Hof. Als Textklammer dient ein Stück Philosophisch-Ironisches aus der Feder des russischen Schriftstellers Alexej Schipenko. Die glänzend musizierende Band des Gitarristen Markus Birkle beschwört den Sound der legendären Rockgruppe Led Zeppelin.
Eine weißhaarige Kopie ihres Gründers Jimmy Page (Andrej Kritenko) entsteigt in den Tiefen eines Baukraters einem Autowrack (Bühne: Nina Malotta).
Auf einer zur Gitarre umfunktionierten Schaufel schrubbt er seine berühmte Nummer „Kashmir“ - ein köstlicher Slapstick, gefolgt von einem skurrilen Reigen: einem Hippie-Jesus in weißen Pants, einem durchgeknallten Filmregisseur bis zu einer geheimnisvollen Lady - schräge Wahrheitssucher, die wie menschliches Strandgut durch eine versteinerte Gegenwart treiben. (

Weniger…

Samuel Hof - Regisseur & Bühnenbildner